Blasenentzündung 

Die Zystitis, auch als Blasenentzündung bekannt, ist eine häufige Erkrankung bei Katzen, die durch eine Entzündung der Harnblasenwand gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung fällt unter den Sammelbegriff der Feline Lower Urinary Tract Disease (FLUTD), zu der auch andere Harnwegserkrankungen gehören. Zystitis kann Katzen aller Altersgruppen betreffen, tritt jedoch häufiger bei erwachsenen Katzen auf. Es gibt verschiedene Formen der Zystitis, einschließlich der infektiösen und der idiopathischen Zystitis, wobei Letztere am häufigsten bei Katzen vorkommt.

Ursachen

Die Ursachen für eine Zystitis bei Katzen sind vielfältig. Eine der häufigsten Formen ist die idiopathische Zystitis, bei der keine spezifische Ursache identifiziert werden kann. Diese Form der Zystitis ist oft stressbedingt, wobei Stressfaktoren wie Änderungen in der Umgebung, neue Haustiere im Haushalt, Veränderungen im Tagesablauf oder laute Geräusche eine Rolle spielen können. Idiopathische Zystitis ist besonders bei Hauskatzen verbreitet, die eine geringe Wasseraufnahme und wenig körperliche Aktivität haben.

Eine bakterielle Zystitis ist bei Katzen seltener, aber sie kann auftreten, besonders bei älteren Katzen oder solchen mit geschwächtem Immunsystem. Diese Form der Blasenentzündung wird durch Bakterien verursacht, die in die Blase gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Harnsteine oder Kristalle im Urin, die die Blasenschleimhaut reizen und verletzen, können ebenfalls eine Zystitis verursachen. In einigen Fällen können auch strukturelle Anomalien im Harntrakt oder eine vorangegangene Verletzung der Blase zu einer Entzündung führen.

Symptome

Katzen mit Zystitis zeigen typischerweise eine Reihe von Symptomen, die auf Beschwerden beim Urinieren hinweisen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen: Katzen mit Zystitis haben oft Probleme beim Wasserlassen. Sie setzen sich häufig auf die Katzentoilette, urinieren aber nur in kleinen Mengen oder haben Schwierigkeiten, überhaupt Urin abzusetzen.
  • Schmerzhaftes Urinieren: Das Wasserlassen kann schmerzhaft sein, was sich in lautem Miauen oder anderen Zeichen von Unbehagen äußern kann, wenn die Katze versucht zu urinieren.
  • Blut im Urin: Ein weiteres typisches Symptom ist das Vorhandensein von Blut im Urin (Hämaturie), wodurch der Urin rosa bis rot gefärbt erscheinen kann.
  • Veränderungen im Urinverhalten: Viele Katzen mit Zystitis beginnen, außerhalb der Katzentoilette zu urinieren, was oft ein Ausdruck von Schmerz oder Unbehagen ist, da sie die Toilette mit den Schmerzen beim Wasserlassen in Verbindung bringen.
  • Übermäßiges Lecken: Katzen mit einer entzündeten Blase lecken häufig übermäßig im Genitalbereich, um die Beschwerden zu lindern.
  • Verminderter Allgemeinzustand: Bei schweren Fällen können Katzen lethargisch wirken, weniger fressen und allgemein unruhig oder gereizt sein.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Zystitis erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Neben einer körperlichen Untersuchung wird in der Regel eine Urinprobe genommen, um eine Urinanalyse durchzuführen. Diese Analyse hilft, Anzeichen von Infektionen, Blut, Kristallen oder anderen Auffälligkeiten zu erkennen. In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung der Blase durchgeführt werden, um Steine, Tumore oder andere Anomalien auszuschließen.

Die Behandlung der Zystitis richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei einer bakteriellen Zystitis werden in der Regel Antibiotika verschrieben, um die Infektion zu bekämpfen. Bei der idiopathischen Zystitis steht die Linderung der Symptome und die Vermeidung von Stress im Vordergrund. Dies kann durch Umweltanpassungen, die Verwendung von Pheromonen zur Stressreduktion und eine erhöhte Wasseraufnahme erreicht werden. Eine angepasste Ernährung, die den pH-Wert des Urins reguliert und die Blasengesundheit unterstützt, kann ebenfalls hilfreich sein.

Bei Katzen mit wiederkehrender Zystitis können auch entzündungshemmende Medikamente oder Schmerzmittel verordnet werden, um die Beschwerden zu lindern. In schweren Fällen, bei denen eine Verstopfung der Harnwege auftritt, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die Harnwege zu entlasten.

Prävention 

Die Vorbeugung von Zystitis bei Katzen erfordert in erster Linie eine Reduzierung von Stressfaktoren und eine Förderung der Blasengesundheit durch eine angepasste Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Katzen sollten immer Zugang zu frischem Wasser haben, und die Fütterung von Nassfutter kann helfen, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Das Bereitstellen von mehreren sauberen Katzentoiletten in einem ruhigen Bereich des Hauses kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko von Zystitis zu reduzieren.

Ein stressfreies Umfeld ist besonders wichtig für Katzen, die anfällig für idiopathische Zystitis sind. Regelmäßige Routineuntersuchungen beim Tierarzt sind ebenfalls ratsam, um frühzeitig Anzeichen einer Zystitis oder anderer Harnwegserkrankungen zu erkennen.