Ektoparasiten 

Ektoparasiten bei Katzen sind Organismen, die auf der äußeren Hautoberfläche von Katzen leben und sich dort entweder von Blut, Hautzellen oder anderen Substanzen ernähren. Diese Parasiten können eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, die von leichtem Unwohlsein bis hin zu schweren Erkrankungen reichen. Zu den häufigsten Ektoparasiten, die Katzen befallen, gehören Flöhe, Zecken, Milben und Läuse. Jeder dieser Parasiten hat spezifische Eigenschaften, Lebenszyklen und gesundheitliche Auswirkungen auf die betroffene Katze.

Flöhe

Flöhe sind die am häufigsten vorkommenden Ektoparasiten bei Katzen. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist weltweit verbreitet und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Flöhe sind winzige, flügellose Insekten, die sich vom Blut ihrer Wirte ernähren. Sie haben kräftige Hinterbeine, die es ihnen ermöglichen, weite Sprünge zu machen und so leicht von einem Wirt zum anderen zu wechseln.

Eine der auffälligsten Folgen eines Flohbefalls ist starker Juckreiz, der dazu führt, dass sich die Katze häufig kratzt oder beißt. In einigen Fällen kann es zu Flohallergiedermatitis kommen, einer allergischen Reaktion auf den Speichel der Flöhe, die zu starkem Haarausfall, Rötungen und Hautentzündungen führt. Junge Katzen oder solche mit einem schweren Befall können zudem eine Anämie entwickeln, da die Flöhe erhebliche Mengen an Blut saugen. Darüber hinaus sind Flöhe auch Träger von Krankheiten wie der durch Bandwürmer (Dipylidium caninum) verursachten Infektion, die sie durch Verschlucken der Flöhe an Katzen weitergeben können. 

Lies hier noch mehr über Flöhe.

Zecken

Zecken sind blutsaugende Parasiten, die sich an die Haut der Katze heften und sich von ihrem Blut ernähren. Diese Spinnentiere können sich sowohl auf der Haut der Katze als auch in ihrer Umgebung aufhalten und warten dort auf einen Wirt, an den sie sich anheften können. Zecken sind nicht nur unangenehm für die Katze, sondern auch potenzielle Überträger von schweren Krankheiten. In Europa sind beispielsweise die Borreliose und die Anaplasmose zwei bekannte zeckenübertragene Krankheiten, die auch Katzen betreffen können.

Ein Zeckenbiss führt in der Regel zu einer kleinen, harten Beule an der Stelle, an der die Zecke angedockt hat. Oft bleibt die Zecke für mehrere Tage bis Wochen an der Katze befestigt, während sie Blut saugt und sich dabei vergrößert. Es ist wichtig, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen, da das Risiko einer Krankheitsübertragung mit der Dauer des Zeckenbefalls steigt. Beim Entfernen der Zecke sollte darauf geachtet werden, dass der gesamte Körper der Zecke, einschließlich der Mundwerkzeuge, entfernt wird, um eine Infektion zu vermeiden.

Milben

Milben sind mikroskopisch kleine Ektoparasiten, die verschiedene Hautprobleme bei Katzen verursachen können. Die zwei häufigsten Arten von Milben, die Katzen befallen, sind Ohrmilben und Räudemilben.

  • Ohrmilben (Otodectes cynotis): Diese Milbenart nistet sich im Gehörgang der Katze ein und ernährt sich von Hautschuppen und Sekreten. Ein Befall mit Ohrmilben führt zu intensivem Juckreiz, weshalb betroffene Katzen häufig ihren Kopf schütteln oder sich an den Ohren kratzen. Ein weiteres Anzeichen für Ohrmilben ist eine dunkle, bröckelige Substanz im Ohr, die an Kaffeesatz erinnert. Wenn Ohrmilben nicht behandelt werden, können sie zu Entzündungen des Gehörgangs und sogar zu einer Mittelohrentzündung führen, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
  • Räudemilben (Sarcoptes scabiei und Notoedres cati): Räudemilben verursachen die sogenannte Sarcoptes- oder Notoedres-Räude, eine extrem juckende Hauterkrankung, die auch als Krätze bekannt ist. Die Milben graben sich in die Haut der Katze ein, was zu starkem Juckreiz, Rötungen, Haarausfall und schuppigen Hautstellen führt. Räude ist hoch ansteckend, sowohl auf andere Tiere als auch auf Menschen, weshalb eine sofortige Behandlung und Isolation der betroffenen Katze notwendig sind.

Läuse

Läuse sind weniger verbreitet, aber dennoch ein möglicher Ektoparasit bei Katzen. Sie sind flügellose Insekten, die sich von Blut oder Hautschuppen ihrer Wirte ernähren, je nachdem, ob es sich um beißende oder stechende Läuse handelt. Ein Befall mit Läusen äußert sich häufig durch Juckreiz, unruhiges Verhalten und die Sichtbarkeit von winzigen, hellen Eiern (Nissen), die an den Haaren der Katze haften.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose eines Ektoparasitenbefalls erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und spezifische Tests, die der Tierarzt durchführt. Hautabschabungen, Ohrabstriche und Flohkämme sind gängige Methoden, um die Präsenz von Parasiten nachzuweisen. In einigen Fällen kann auch eine mikroskopische Untersuchung erforderlich sein, um Milben oder deren Eier sichtbar zu machen.

Die Behandlung von Ektoparasiten bei Katzen variiert je nach Art des Parasiten. Für Flöhe stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, darunter topische Spot-On-Präparate, orale Medikamente und Flohbäder. Zecken werden in der Regel manuell entfernt, und es gibt ebenfalls Spot-On-Präparate, die einen weiteren Befall verhindern. Milben werden mit speziellen Milbenmitteln behandelt, die sowohl topisch als auch oral verabreicht werden können. Läuse können durch insektizide Shampoos und Spot-On-Präparate behandelt werden.

Prävention

Die Prävention von Ektoparasiten ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge bei Katzen. Regelmäßige Kontrollen der Haut und des Fells der Katze sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Die Verwendung von Präventivprodukten wie Spot-On-Präparaten und oralen Medikamenten kann das Risiko eines Befalls erheblich reduzieren. Es ist auch ratsam, die Umgebung der Katze, insbesondere Schlafplätze und häufig genutzte Bereiche, regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren, um eine Wiederbesiedlung mit Parasiten zu verhindern.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Ein Befall mit Ektoparasiten kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit einer Katze haben. Neben den direkten Symptomen wie Juckreiz, Haarausfall und Hautreizungen können Ektoparasiten auch schwere systemische Erkrankungen verursachen. Dazu gehören durch Flöhe übertragene Bandwürmer, durch Zecken übertragene Krankheiten wie Borreliose und Anaplasmose sowie durch Milben verursachte Hauterkrankungen wie Räude. Insbesondere bei jungen, alten oder immungeschwächten Katzen kann ein Parasitenbefall zu ernsthaften Komplikationen führen, die eine intensive tierärztliche Behandlung erfordern.